Am letzten Wochenende habe ich an einem Workshop mit Lukas Derks teilgenommen, den ich vom Metaforum 2007 kannte. Er ist Sozialpsychologe und schon seit den späten Siebzigern mit NLP unterwegs.
Auf Basis der Arbeit mit Submodalitäten und der Erkenntnisse der Sozialpsychologie, fand er heraus, dass wir unser soziales System als Repräsentationen im Geist räumlich anordnen. Die jeweilige Konstellation dieser Abbilder in Raum, Höhe und Blickrichtung entscheidet über die Gefühlsbeziehung zu der entsprechenden Person. Der Zugang zu diesem Bild erfolg in einer kleinen Trance, auf Grundlage eines Gefühls taucht in einem „leeren inneren Raum“ die jeweilige Repräsentation als Bild auf. Manchmal Caroonartig, manchmal als Wolke.
Wenn diese Gestalten einmal aufgetaucht sind, kann man durch verschiedene Techniken, die innere Konfiguration verbessern. Unter den vielen Interventionen ist wohl der Ressourcentransfer in der Arbeit die Wichtigste. Dazu hat Lukas folgende Annahme:
Wenn wir mit einer Person zu tun haben, speichern wir auf unserer mentalen Festplatte eine Repräsentation dieser Person.
Weil wir beim Wahrnehmen filtern, sind diese Abbilder unvollständig. Habe ich ein unvollständiges, löchriges Abbild eines Menschen, blende ich vielleicht Ressourcen und Fähigkeiten dieser Person aus und im Kontakt erfüllt sich im realen Kontakt dieses Bild immer wieder. Beim Ressourcentransfer werden die „Löcher“ in der Repräsentation so gefüllt, dass das Abbild vollständiger wird, und wir aufgrund dessen, mit der Person völlig anderen Kontakt haben können. Vor allem Nonverbal drückt sich ja unsere Haltung zu jemandem aus.
Irgendwann kommt man dann beim Üben an den Punkt, wo man mit der Eizelle und der Samenzelle kommuniziert, die einen geschaffen haben, um sie über etwas zu belehren, was ganz wichtig im leben ist und was einem im Jetzt fehlt. Lukas Theorie ist, dass das alte Gelernte von uns als wahrer und richtiger kategorisiert wird. So geht er bei manchen Timeline Interventionen direkt an die Ei und Samenzelle. Die Wirkung ist unglaublich. Nachdem die Zellen belehrt worden sind, wächst man innerlich auf und auf dem weg werden die relevanten Stellen und Erfahrungen überschrieben und so können Ressourcen im hier und jetzt wieder aktiviert werden, einfach magisch und hochwirksam.
Überhaupt ist die arbeit mit sozialem Panorama eine sehr wirksame Technik, die meinen Werkzeugkoffer als Coach sehr bereichert. Und für meine Arbeit als Trainer bin ich um ein Rolemodel reicher. Mit seiner humorvollen und selbstironische Art, löst Lukas sofort alle Spannungen in der Gruppe. Bei jeder seiner Demos bin ich voll mit in Trance gegangen. Eigentlich wollte ich ganz konzentriert und kognitiv aufpassen, später hab ich mich dann doch für Lernen via Trance entschieden und sozusagen unbewusst gelernt.
Soziales Panorama ist eine große Bereicherung für jeden der sich mit Veränderungsarbeit beschäftigt. Und der Erfinder Lukas Derks ist ein gutes Model für Trancesprache. Ich habe selten eine so wertschätzende, spielerisch-humorvolle und gleichzeitig hochkonzentrierte Art bei einem Coach erlebt, und möchte das Modell allen empfehlen, die Lust auf neue NLP Tools haben.
Das Seminar fand bei Christa Schmitz Kamen in MG statt, die ein kleines Seminarhaus im Garten stehen hat. Die Lern-Atmosphäre ist wirklich hervorragend. Ich empfehle jedem in der Pause mal auf die Felder zu gehen und den Blick schweifen zu lassen. Das ist sehr befreiens füs Auge. Ich bin gespannt, was sie dort als nächstes anbietet.